Sir Theodore Wilson Harris, kurz Wilson Harris, wurde am 24.3.1921 in der kleinen Gemeinde New Amsterdam im ehemaligen Britisch-Guyana (heutige Kooperative Republik Guyana) geboren. In seiner Abstammung, die amerindische, afrikanische und europäische Wurzeln umfasst, spiegelt sich die interkulturelle Zusammensetzung von Großbritanniens einziger ehemaliger Kolonie auf dem südamerikanischen Kontinent wider. Harris besuchte das Queenʼs College in Georgetown, bevor er zwischen 1942 und 1958 zunächst als staatlicher Land- und Gewässervermesser tätig war. Hier leitete er Expeditionen ins guyanische Hinterland, welches auch unter der zumeist an der Küste lebenden Bevölkerung Guyanas wenig bekannt war, und trug u.a. zur Vermessung der Cuyuni-Mazaruni Region bei. Schon zu seiner Zeit als Landvermesser schloss sich Harris einem Zirkel guyanischer Künstler an und veröffentlichte regelmäßig Essays, Erzählungen und Gedichte im renommierten guyanischen Literaturmagazin „Kyk-over-Al“. 1959 zog er nach der Publikation seines ersten Lyrikbandes „Fetish“ (1951) – noch unter dem Pseudonym Kona Waruk verfasst – nach London und später Chelmsford, um sich dort ganz dem Schreiben zu widmen, da er es, in eigenen Worten, unmöglich fand, „in Guyana zu bleiben und zu schreiben – es gab keine Verlagshäuser in den West Indies“ (Übers. d. Verf.). Zwar ist Harris hauptsächlich als Romanautor bekannt, er veröffentlichte jedoch auch zahlreiche ...